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1.2.1. Die Wurfwaffen

Alle Wurfwaffen sind, wie der Name schon sagt, Waffen, die geworfen werden. Die gesamte Waffe ist das Geschoß, im Gegensatz zu anderen Fernwaffen, die noch eine Abschußvorrichtung (Schleuder, Bogen, Schußwaffe) und Munition benötigen. Die Reichweite und Trefferwucht hängen natürlich auch von der Kraft des Werfers ab.

Die sogenannten Geschoßwurfwaffen sind kompakt geformte Wurfwaffen, die wie ein Geschoß geworfen werden. Dabei ist es völlig egal, wie sie auftreffen, denn in der Regel sind sie rundlich. Ein einfacher Stein wäre ein gutes Beispiel.

Die geradlinigen Wurfwaffen besitzen einen speziellen Aufschlagteil, zumeist eine Spitze. Somit ist es nicht gleichgültig, wie die Waffe auf das Ziel trifft. Deshalb wird sie mit diesem, in der Regel etwas schwereren, Aufschlagteil voran geworfen, nach dem Prinzip des Speeres, ohne daß sie im Flug um ihre Querachse rotiert wie bei einem Messer. Zum Werfen werden sie in ihrer Mitte, bzw. am Schwerpunkt angefaßt. Weil man mit speeren auch Zustoßen kann, werden diese bei den Stoßwaffen behandelt.

Die Wirbelwurfwaffen werden so geworfen, daß sie im Flug um ihre Querachse rotieren. Das wird dadurch erreicht, daß sie beim Werfen an einem Ende angefaßt werden. Bei einigen Arten ist es gleichgültig, wie die Waffe auftrifft, da ihr gesamter Außenrand aus Klingen oder Spitzen besteht (z.B. Wurfstern). Andere wiederum besitzen nur einen kleinen Auftreffbereich, z.B. nur eine Spitze, wie bei einem Messer. Diese Waffen sind am schwierigsten zu handhaben, da sie so geschleudert werden müssen, daß sie genau mit dieser Spitze ins Ziel treffen, was einige Übung erfordert.

Der nicht mit dem Wurfbeil zu verwechselnden Wurfaxt (engl.: Hurling Axe, Lancer 'Hache), welches eher einem Werkzeug gleicht, ist ihr martialischer Zweck bereits anzusehen. Analog zu den großen Äxten des späten Mittelalters war diese zeitgleiche Waffe des 15. Jahrhunderts fast winzig zu nennen, zeigte aber die typischen Charakteristika ihrer Vorbilder. Ihre Größe überschritt selten mehr als 30 Zentimeter. Sie war im Grunde genommen nur ein flaches Metallstück, das grob die Axtform ihrer größeren Geschwister nachahmte. Ihr Blatt, ihr Dorn, ihre Stoßspitze und sogar ihr Schaft waren so geformt, daß sie dem Feind gefährlich werden konnten, wenn sie, kräftig geworfen, wie ein fernöstlicher Wurfstern, auf den Feind zuwirbelte.


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o Die mittelalterlichen Waffen
o 1. Die Offensivwaffen
   o 1.1. Die Nahkampfwaffen
   o 1.2. Die Fernwaffen
      o 1.2.1. Die Wurfwaffen
      o 1.2.2. Die Schleuderwaffen
      o 1.2.3. Die Bögen
      o 1.2.4. Die Armbrüste
      o 1.2.5. Die Feuerwaffen
      o 1.2.6. Die ballistischen Waffen
      o 1.2.7. Die Munition für Fernwaffen
o 2. Die Defensivwaffen
o 3. Die Schmiedekunst
o Gesamtinhalt


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