ARCHÄOLOGISCHE
FUNDE
Modiolus
Auf dieser Seite werden
einige typische Funde von Katapultteilen vorgestellt. Die hölzernen
Teile der Konstruktion sind in allen Fällen vergangen. Daher hat man
bisher nur Metallteile finden können. Besonders häufig und typisch
ist der modiolus, griechisch choinix (Schramm 1918: "Spannbuchse").
An jedem Ende einer Torsionsfeder befand sich eine solche Spannbuchse,
die das elastische Seilbündel der Feder hielt. Infolgedessen enthielt
jedes zweiarmige Katapult vier Spannbuchsen, zwei für jede Feder.
Entsprechend gibt es auch Funde, die einen Satz von vier identischen Spannbuchsen
umfassen. Insgesamt sind bis jetzt ungefähr 60 Spannbuchsen gefunden
worden. Bei fast allen handelt es sich um kräftige Bronzegußteile;
nur der Fund von Lyon bildet eine Ausnahme. Seine Spannbuchsen sind aus
Eisen geschmiedet.
Cremona
Hatra
Spannbuchse aus
Bronze
(Durchm. 13,6
cm)
Bronzene Spannbuchse (Durchm. 28 cm)
im Jahre 45 n.
Chr.
in Mogontiacum
(Mainz)
auf bronzener Gegenplatte
hergestellt.
Mitte des 3. Jh. n. Chr.
Schutzschild für die Torsionsfedern eines leichten Katapults
Cremona
Bronzeblech, Breite
22 cm, mit Inschrift:
legionis IIII Macedonicae.
M. Vinicio II, Tauro Statilio Corvino consulibus, C. Vibio Rufino legato,
C. Horatio ...o principe praetorii (ILS 2283)
"Katapult der
legio IIII Macedonica. Gebaut als M. Vinicius zum zweitenmal
und Taurus Statilius Corvinus Konsuln waren (45 n. Chr.) im Auftrag des
Statthalters (der Provinz Germania superior) C. Vibius
Rufinus durch C. Horatius ..., Chef des Legionsstabs".
Vollständige
Metallteile des Spannrahmens eines Pfeilkatapults
Fund von Ampurias
(Spanien)
Eisenbeschläge
des hölzernen Spannrahmens mit vier Spannbuchsen aus Bronze (zwei
davon sichtbar).
Um 100 v. Chr.
Weitere Informationen: Bibliographie
© D. Baatz,
D-64297 Darmstadt
Vers. 22. Juni
2000